Gründung bis 1947
Am 26. Dezember 1905 wurde im Beisein des Kreis-Feuerwehr-Kommandanten Wirth sowie des damaligen Kirchardter Bürgermeisters Ludwig Bentz in Sinsheim die Nützlichkeit der Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr in Kirchardt erörtert. Des weiteren hätten sich sofort die in dem Protokoll aufgeführtem Männer, durch eigenhändige Unterschrift bereit zu erklären, der Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr beizutreten.
Als Gründungstag sowie als Tag der Aufstellung der Statuten einer Freiwilligen Feuerwehr in Kirchardt wurde der Sonntag, 6. Januar 1906 protokollarisch festgehalten. Über 56 Namen von ortsansässigen Bürgern waren die Gründer der Freiwilligen Feuerwehr in der Gemeinde Kirchardt. Bereits am 13. Januar 1906 wurden von dem Gemeinderat sowie dem damaligen Bürgermeister Ludwig Bentz die Statuten über die Gründung angenommen. Erster Kommandant der Feuerwehr wurde Wilhelm Bucher. Für die am Gründungstag aufgestellte Satzung nebst "Vorschrift der Freiwilligen Feuerwehr in Kirchardt" wurde am 27. Mai 1906 die Genehmigung durch das Großherzogliche Bezirksamt in Sinsheim erteilt.
Das Untergeschoss des Rathauses der Gemeinde Kirchardt in der Heilbronner Straße diente als erste Unterkunft der neu gegründeten Feuerwehr in Kirchardt. Bereits zwei Jahre später wurde 1908 das erste Spritzenhaus in der Rappenauer Straße erbaut, welches aber 1966 durch de Ausbau der Landesstraße 528 abgerissen wurde. Leider sind über dieses Gebäude trotz intensiver Nachforschungen so gut wie keinerlei Unterlagen bzw. Aufnahmen aufzutreiben gewesen, außer einer nachgebildeten Zeichnung, die das Spritzenhaus darstellt.
Schriftliche Unterlagen oder Dokumente aus der Zeit der beiden Weltkriege sind leider so gut wie keine vorhanden, so dass hier nur noch stichwortartige wichtige oder interessante Daten oder Zahlen aufgeführt werden können.
1912 wurde Johannes Bucher zum 2. Kommandanten der Feuerwehr ernannt. Das Gründungsfest zum 20. Jahrestag wurde mit einem großen Festumzug im Jahre 1926 gefeiert.
1930 wurde Heinrich Hörner II. zum dritten Feuerwehrkommandanten bestimmt, der aber bereits 1932 durch Ludwig Beck (vierter Kommandant der Feuerwehr) abgelöst wurde.
1934 hatte die Feuerwehr Kirchardt eine Stärke von 79 Mann und 1935 wird August Behringer der fünfte Kommandant der Feuerwehr in Kirchardt. Das 30-jährige Gründungsfest der Wehr wurde, erbunden mit einer Tanzveranstaltung 1936 im "Gasthaus zum Ochsen" gefeiert. Im April 1936 wird die Freiwillige Feuerwehr Kirchardt als öffentliche Feuerwehr durch das Badische Bezirksamt Sinsheim anerkannt. Acht Monate später (26. November 1936) verabschiedete bei einer Generalversammlung die Freiwillige Feuerwehr Kirchardt die bisherige Satzung und übernimmt die durch Runderlass des Reichs- und Preußischen Ministeriums des Inneren deren neu erlassenen Satzungen einstimmig. Die Stärke der Wehr bestand am 16. Januar 1938 aus 73 Männern und bereits zum 1939 waren es 87 Wehrmänner. Die ersten Motorspritze erhält die Feuerwehr Kirchardt im Jahre 1942.
Für die Zeit von 1939 bis 1947 unterblieb die Weiterführung des Protokollbuches, weil einige der Feuerwehrkameraden in den Kriegsdienst eingezogen wurden. Lediglich die Übungen der Wehr wurden während des Krieges von August Behringer aufrecht erhalten, so dass die Wehr einsatzfähig blieb.